Ich bin promovierte Philosophin und systemische Coachin (DBVC- und IOBC-zertifiziert).
Kennen Sie dieses besondere Gefühl, es gäbe etwas Neues, was auf Sie wartet? Diese innere Spannung und Vorfreude auf etwas, was Sie zwar noch nicht benennen können, wovon Sie aber wissen, dass es da ist und Sie nur Ihre Hand danach auszustrecken brauchen?
Jedes Mal, wenn ich in meinem Leben die Bereitschaft in mir spürte, auf diese Gefühle zu hören, machte ich mich auf den Weg. Und so kam ich immer wieder in neuen Welten an – an neuen Orten, in neuen Sprachen und Kulturen, in neuen Wissensbereichen; ich machte neue Erfahrungen und erwarb weitere Fähigkeiten. So überschritt ich häufig die Grenzen der mir bekannten Welten. Dabei wurden die Qualität, eine Fremde zu sein, und der Wunsch nach Zugehörigkeit sowie all die fruchtbaren Spannungen, die aus deren Gleichzeitigkeit entstehen können, zu meiner wichtigsten Ressource.
Meine Reise begann in einem kleinen Städtchen im Westen Polens. Dort brach ich auf und kam über Warschau, Potsdam, Berlin, Prag, New York, Düsseldorf, Mainz, Frankfurt am Main und Toronto wieder nach Berlin. Ich studierte interdisziplinär, promovierte in Philosophie und übte lange den Beruf der Wissenschaftlerin aus. Dabei erlebte ich die ganze Breite der Gefühle und Zustände, die in einer alltäglichen Konfrontation mit den Besonderheiten des Wissenschaftssystems erfahren werden können: Freude, Begeisterung und Erfüllung auf der einen, Frustration, Ärger und Überdruss auf der anderen Seite.
Der Beruf der Wissenschaftlerin ermöglichte mir, meiner großen Leidenschaft, dem Lernen, uneingeschränkt zu folgen. Ich konnte mein tiefes Interesse an allem und den starken Wunsch, die Welt besser zu verstehen, intensiv ausleben. Als Hochschuldozentin erfüllte mich besonders, wenn ich junge Menschen und ihre Talente fördern konnte. Als Ideenhistorikerin und Biografieforscherin durfte ich jeden Tag über die unerschöpfliche menschliche Kreativität staunen, die sich in geistigen Konzepten und in menschlichen Lebensgeschichten niederschlägt.
Irgendwann stellte sich aber in mir dieses Gefühl wieder ein, das ich bereits gut kannte und auf welches zu vertrauen ich lernte: Es ist die Zeit aufzubrechen, dabei das Beste aus dem bisherigen Leben mitzunehmen und Neues entstehen zu lassen. Ich kündigte meine Juniorprofessur, entwickelte meine beraterische Expertise weiter und machte mich schließlich als Coachin, Beraterin und Trainerin selbständig.
Und so wurde etwas, was mich immer mit der größten Befriedigung erfüllte – mit anderen Menschen in Dialog zu treten und sie bei der Umsetzung ihrer Werte, Bedürfnisse und Ziele zu begleiten –, zu meinem Beruf.